Interview Andrew Horsfall-Turner

Hier ein paar Fakten über Andrew:

Name: Andrew Horsfall-Turner

Alter: 26

Körpergröße: 1,77 m

Gewicht: 74 kg

Größe Neoprenanzug: Medium

Persönliche Bestzeiten/Rekorde: 

47:03 Minuten Schwimm-Split beim Ironman Wales 2019 (Schnellster des Tages mit einem Vorsprung von 25 Sekunden). Als Schwimmer: 4:03 Minuten beim 400 Meter-Freistil.

Lieblingsort: Insel Paros, Griechenland

Lieblings-Superfood: Risotto (Hühnchen & Chorizo)

Lieblings-Powerdrink: Beta Fuel von SiS/KomFuel

Dieses Training/Workout liebe ich:

Beim Schwimmen liebe ich eine lange Aerobic-Pull-Session mit Pull-Bouy, Band und Handpaddeln. Ein Beispiel hierfür kann sein:

2 x 500 - 6:40

3 x 400 - 5:20

4 x 300 - 4:00

5 x 200 - 2:40

6 x 100 - 1:20

Dieses Training/Workout hasse ich:

Beim Schwimmen alles mit Sprinten und Laktatverbrennung, also so etwas wie 10 x 50 Freestyle Max in jeweils 1:30!

Das macht mich glücklich:

Zeit mit meiner Freundin, meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen – und neben dem Training tatsächlich die Zeit dazu zu finden. Und natürlich mich körperlich gesund und fit zu fühlen.

Das mag ich gar nicht:

Ganz klar: morgens zu früh aufzuwachen. Als Schwimmer bin ich 6 Tage in der Woche um 5 Uhr morgens aufgestanden Jetzt, wo ich zu einem Triathleten herangereift bin, schätze ich die Wirkung, die eine gute Mütze Schlaf haben kann!

Das ist meine Stärke:

Ich glaube, als Mensch und als Sportler besteht meine Stärke darin, dass ich immer sehr motiviert bin und eine unermüdliche Arbeitsmoral habe. Ich hänge mich in alles, was ich mir vorgenommen habe, richtig rein und gebe mein Bestes. Diese Motivation hilft mir, auch in langen Trainingsperioden ohne Wettkampf stets fokussiert zu bleiben. Ich kann den Trainingsprozess wirklich genießen und das gibt mir Kraft und treibt mich an.

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Hi Andrew, danke, dass du dir Zeit für ein Interview mit uns nimmst. Erzähl uns doch erst mal was über deine Sportkarriere. Was hast du bisher so alles gemacht?

Ich bin auf nationaler Ebene als Schwimmer im Becken in meine sportliche Karriere gestartet und habe dabei herausgefunden, dass Wettkampfschwimmen besser zu den anaeroben Typen passt. Mein physiologisches Grundkonzept ist aber eher auf Ausdauer und Kraft als auf Geschwindigkeit und Kraft ausgelegt! Dann bin ich im Frei-Wasser auf internationalem Niveau bei Meilen- und auch längeren Distanz-Events geschwommen. Teilweise bin ich dabei gegen einige der besten Schwimmer in dieser Disziplin angetreten.

Als ich 2018 zum Triathlon wechselte, war ich bei meinem ersten 70.3 Ironman recht erfolgreich. Und auch im folgenden Jahr, beim Ironman Wales 2019, lief es ziemlich gut, denn ich wurde mit 47: 03 Minuten schnellster Schwimmer des Tages und war sogar 25 Sekunden schneller als die Triathlon-Schwimmlegende Dylan McNiece. Durch dieses Event haben ich mir einen Platz für die Ironman-Weltmeisterschaft gesichert, die hoffentlich im Oktober 2021 stattfinden wird!

Was fasziniert dich am Triathlon? Und was motiviert dich?

Der Triathlon fasziniert mich besonders, weil er eine Herausforderung ist. Als Sportler suchen wir doch immer das, was uns Angst macht. Das war für mich als Schwimmer beim Triathlon eben das Radfahren und das Laufen. Die Angst motiviert einen, hart zu arbeiten, damit man das, vor dem man Manschetten hat, annehmen kann. Beim Ironman Triathlon ist es bei mir dasselbe, aber hier wächst meine Motivation vor allem, weil ich weiß, dass dieser Triathlon zu meinem Sporttyp passt. Den Ironman erlebe ich als einen einzigen großen Trainingstag – und sowas das ist genau mein Ding!

Deine Stärke liegt also vor allem beim Schwimmen. Wo siehst du dein größtes Entwicklungspotenzial im Triathlon?

Als ich als Schwimmer mit dem Triathlon angefangen habe, habe ich das Radfahren irgendwie sehr leicht gelernt – möglicherweise, weil ich als kleines Kind mal ein bisschen in Sachen Mountainbiken unterwegs war. Die Kraft fürs Rad hatte ich, aber ich musste mehr über die Kunst des Schnellfahrens lernen! Laufen war da eine viel härtere Nuss. Da ich als Schwimmer durch den Auftrieb im Wasser ja quasi Schwerelosigkeit gewohnt war, hat mir die Schwerkraft beim Laufen am Anfang doch zu schaffen gemacht und ein bisschen Chaos und kleinere Verletzungen in mein Sportlerleben gebracht. Als ich mit dem Laufen anfing, konnte ich 5 km in 21-22 Minuten laufen. Jetzt, zwei Jahre später sind es nur noch 15 Minuten. Ich denke also, meine größtes Entwicklungspotenzial liegt im Laufen, wenn ich da beständig dranbleibe, kann ich hoffentlich irgendwann einen Ironman in 2:40 h laufen!

Was waren deine Highlights in 2020? Gab es trotz Corona überhaupt welche?

Ja, leider verlief das Jahr 2020 was Wettkämpfe angeht nicht so, wie wir Sportler es geplant hatten. Aber ich hatte trotzdem drei Highlights, die, glaube ich, auch 2021 zu einem großartigen Jahr machen werden.

      Ich war unter den ersten 10 beim Outlaw X Triathlon (half). Da konnte ich mich gegen britische Top-Mitteldistanzler behaupten und auch zeigen, dass meine Swim-Bike-Kombination auf Weltklasse-Niveau ist.

2       Ich habe in 2020 entdeckt, dass das Freiwasser-Schwimmen für mich nicht mehr nur eine Trainingsform, sondern mittlerweile eine echte Leidenschaft ist. Den Großteil des Sommers habe ich in meinem Helix verbracht und die glasklaren Gewässern in Südwales genossen.

3       Letztes Jahr habe ich große Trainingsfortschritte gemacht, besonders beim Laufen. Ich bin mehr und konstanter gelaufen, was sich in meiner jetzigen Bestzeit auf den 5 Kilometern zeigt.

Du hattest für 2020 viel geplant, unter anderem wolltest du den Schwimmrekord in Kona knacken.Inwieweit haben die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen deine Pläne beeinflusst?

Bis klar war, das Kona verschoben wird, ist mein Training ganz normal verlaufen. Als dann alle Pools in Großbritannien geschlossen wurden, habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass die lange Zeit ohne Schwimmtraining meine Pläne für Kona beeinträchtigen könnte. Aber als ich dann wieder ins Becken konnte, merkte ich, dass das Freiwassertraining während des Sommers mir was gebracht hatte, und ich konnte meine Schwimmfitness schnell wiederherstellen.15 Jahre Wettkampfschwimmen zahlen sich eben aus! Obwohl wir derzeit wieder im Lockdown sind, bin ich also zuversichtlich, dass ich mich, sobald die Pools wieder geöffnet sind und das Meer wieder wärmer ist, wieder in Form bringen kann, um den Schwimmrekord in Kona im Jahr 2021 zu brechen.

Musstest du was in deinem Training verändern?

Ja, als während des Lockdowns das Schwimmen nicht möglich war, habe ich die Schwimmeinheiten durch Kraft- und Konditionstraining inklusive Zugseilbändern, Schulterbeweglichkeits- und Rumpfstabilitätsübungen (core strength?) ersetzt. Außerdem habe ich die zusätzliche Zeit auch genutzt, um mein Lauftraining auszubauen und mir die nötigen Regenerationsphasen zu gönnen.

Hast du an virtuellen Wettkämpfen teilgenommen?

Während des ersten Lockdowns habe ich an mehreren Zwift-Wettkämpfen teilgenommen. Das war super spannend und weitaus anstrengender als normale Events. Echt großartig! Und es war außerdem toll, das Wettkampfgefühl zu spüren.

Was sind deine Pläne für die Saison 2021?

Copy & Paste 2020! Mein Wettkampfplan ähnelt so ziemlich dem Plan aus 2020. Einige Events, die ich machen will, sind beispielsweise:

  • 70.3 Ironman Venedig (2. Mai 2021)
  • 70.3 Ironman Luxemburg (20. Juni 2021)
  • Outlaw–Ironman Distanz (24. Juli 2021)
  • Ironman Weltmeisterschaft Kona (9. Oktober 2021) -> Ziel: Schwimmkursrekord in 46:29

 

Uns ist aufgefallen, dass die Zahl der Freiwasserschwimmer 2020 stark gestiegen ist. Hast du ein paar Tipps für Anfänger?

Ich finde es großartig, dass so viele das Freiwasserschwimmen für sich entdeckt haben. Hier einige Tipps, die ich ihnen geben würde:

  1. Hol dir einen gut sitzenden Wetsuit! Für den Anfang ist der Sprint eine gute Wahl!
  2. Schwimme mit anderen! Das macht mehr Spaß und ist auch sicherer. Also nimm Freunde mit und schwimme möglichst in Gewässern, die von Rettungsschwimmer betreut werden.
  3. Akklimatisation ist alles! Das kalte Wasser kann eine Schockreaktion hervorrufen! Gehe also langsam ins Wasser, lass ein bisschen Wasser in deinen Anzug laufen und prüfe den richtigen Sitz deines Wetsuits, bevor du losschwimmst.
  4. Bleib im Flachen! Egal ob du im See, Meer oder im Fluss schwimmst, bleibe erstmal in einem flachen Bereich, denn dann kannst du – wie im Pool – notfalls auch mal die Füße aufsetzen.
  5. Tempo drosseln! Es ist wichtig, es langsam anzugehen, damit dein Körper sich an die neue Situation und Umgebung gewöhnen kann. Das bringt dir hinterher mehr

Und wo wir gerade dabei sind: Hast du auch ein paar Tipps für Schwimmer, die schneller werden wollen?

Ja, ich habe ein paar Tipps zur Leistungsverbesserung:

  1. Auch hier wieder: Hol dir einen guten Wetsuit! Um schneller zu werden, brauchst du auch einen leistungsorientierten Wetsuit, beispielsweise den Reaction oder den Helix. Die trage ich auch und du wirst spüren, wie sie deine Leistung pushen können.
  2. Trainiere mit schnelleren Schwimmern!
  3. Drafting! Lerne im Wasserschatten eines anderen zu schwimmen. Wenn du dich richtig an die Füße oder Hüfte eines anderen Schwimmers hängst, kannst du Energie sparen und auch schneller schwimmen, als du es sonst könntest.
  4. Orientierung ! Wenn du schneller schwimmen möchtest, arbeite an deiner Orientierung, denn je mehr du auf Kurs schwimmst, desto schneller bist du!

Warum hast du B70 als deinen Schwimmausrüster gewählt? Was verbindet dich mit unserer Marke?

Es gibt zwei Hauptgründe, warum ich mich für Blueseventy entschieden habe. Der erste ist, dass ich 2012 meinen ersten Wetsuit gekauft habe (damals war ich noch reiner Leistungsschwimmer und habe ausschließlich im Becken trainiert). Es war eine alte Version des aktuellen Blueseventy Helix. Ich habe sofort gemerkt, was das für ein großartiger Anzug ist, und mit ihm fand ich meine ersten Open-Water-Leistungen richtig gut. Das zweite ist, dass ich auch beim Wechsel vom Schwimmen zum Triathlon weiter bei Blueseventy geblieben bin. So habe ich alle Neuerungen, die Blueseventy bei den Swimsuits im Laufe der letzten Jahre vorgenommen hat, mitverfolgen und für mich echt positiv nutzen können. Die flexiblen Panels, die neben Leistung auch maximalen Komfort und Mobilität bieten, sind echt super. Ich kann es kaum erwarten, die neuen 2021-Modelle des Helix und des Reaction auszuprobieren!

Was machst du, wenn du mal nicht trainierst? Oder ist das Training quasi dein Fulltime-Job?

Ja, das Training ist wirklich ein Vollzeitjob! Meine Trainingswoche hat so um die 25 Stunden. Daneben arbeite ich noch in Teilzeit als Schwimmtrainer. Ich finde, das ist ein toller Job, denn man bekommt viel zurück, wenn man andere dabei hilft, ihre Ziele zu erreichen. Ansonsten fülle ich meine Freizeit mit Netflix und Küstenwanderungen mit meiner Freundin Emily.

Wenn du einen Wunsch frei hättest, welcher wäre das?

Dann würde ich mir wünschen, dass mein Körper gesund bleibt und ich noch viele Jahre an Schwimm-/Rad-/Lauf-Events teilnehmen kann!

Andrew, vielen Dank für dieses Interview! Wir freuen uns sehr, mit dir in ein sportliches 2021 zu starten!

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